Die BurÂgen der Helfensteiner:
bedeuÂtende BurÂgen und Schloesser der HelfenÂsteiner im HelfenÂsteiner Land
Burg HelfenÂstein

Burg SpitzenÂberg

Burg Hiltenburg

Burg ReussenÂstein

Stadtschloss in Geislingen

ResÂiÂdenÂzschloss Wiesensteig

Burg (heute Schloss) Sigmaringen

WeitÂere BurÂgen der HelfenÂsteiner Blaubeuren BuehrinÂgen DegÂginÂgen Eybach GeisÂlinÂgen (wahrscheinÂlich) GerenÂberg GinÂgen GruibinÂgen HeiÂdenÂheim (HelÂlenÂstein) LeimÂberg NenÂninÂgen RavenÂstein OberÂromÂmenÂtal Schlat Suessen UeberkinÂgen WeisÂsenstein WiesenÂsteig Zillenhardt
RusenÂschloss

Die HelfenÂsteiner und das liebe Geld!
ZwisÂchen dem Hoch– und dem SpaetÂmitÂteÂlalÂter gab es eine kulÂturelle RevÂoÂluÂtion. Ca. um 1300 verÂlor der Adel zunehmend an EinÂfluss und Macht an aufÂstrebende Staedte und reiche Kaufleute.
Das Geld hielt nun auch Einzug bei Bauern und gemeinem Volk – welches vorher beinahe aussÂchliesslich Tauschgeschaefte machte oder sich als LehnsÂmann das Noetige von seinem GrundÂherÂren besorgte. Viele bisher reiche und EinÂflussreÂiche Adels– und RitÂterÂhaeuser kamen mit dieser neuen GegebenÂheit nicht zurecht und stuerzten sich in den finanziellen Ruin, aus einÂfachem schlichten oekonomisÂcher Unerfahrenheit.
Ein Beispiel:
PachtverÂtraege wurÂden vor diesem Schnitt durch eine vorher festÂgelegte Abgabe an NatÂuÂralien abgeÂgolten. Zum Beispiel musste ein Bauer fuer ein MorÂgen Land so und so viel SchefÂfel Korn beim Herrn abliefern oder eine besÂtimmte Anzahl Eier, Fruechte oder andere Erzeugnisse.
Jetzt kam das Geld aber ins Spiel:
Da jetzt auch der niedere Stand im Besitz von Geld war, konÂnte man PachtverÂtraege auch mit diesem scheinÂbar neuÂtralen Medium abschliessen. Die meisÂten GrundÂherÂren die so etwas machten, trieben sich selbst in den Ruin, denn was vergessen wurde war, dass Geld einen WertverÂfall ueber die Zeit hat. So wurÂden langÂjaehrige VerÂtraege geschlossen zu einem festÂgelegten GeldÂbeÂtrag, welcher mit der Zeit immer weniger Kaufkraft hatte.
Den Bauern und Paechtern kam dies zum Vorteil: HatÂten Sie doch auf einÂmal weniger zu leisÂten, denn ihre ErzeugÂnisse konÂnten sie immer zu dem aktuellen MarkÂtÂpreis verkaufen, waehrend die Pacht immer weniger wert war.
Diese EntwickÂlung ging auch nicht an den HelfenÂsteinÂern spurÂlos vorbei.
Und als Ulrich V., Graf von Helfenstein-​Wiesensteig die Maria von Bosnien heiratete, damit deren Kindern die FuerÂstenÂwuerde erreÂichen wuerÂden, waren die HelfenÂsteiner bereÂits finanziell leicht angeschlaÂgen. LeiÂder lebten Ulrich und Maria einen sehr aussÂchweifenden und luxÂuÂriÂoeÂsen Lebensstil – das Geld zerÂrann Ihnen zwisÂchen den Fingern.
Einen Ausweg bot die durch die GeldÂwirtschaft immens einÂflussreÂich geworÂdene Reichsstadt Ulm, die den HelfenÂsteinÂern DarÂlehen um DarÂlehen gewaehrte. AllerdÂings waren die durch ihren AdelsstaÂtus und die oekonomisÂche UnwisÂsenheit geblendeÂten HelfenÂsteiner nicht in der Lage, diese DarÂlehen auch zurueckÂzuzahlen und so schuldeÂten Sie der Reichsstadt Ulm als die RueckÂzahlung 1396 faelÂlig wurde nicht weniger als 123.439 Gulden – in heutiÂgen Massstaeben eine hohe zweisÂtelÂlige Millionensumme!
Ulm pfaenÂdete darauf hin mehr als die Haelfte allen helfenÂsteinisÂchen Besitzes – das Grafengeschlecht sank in die Bedeutungslosigkeit.
Ein Hof nach dem Anderen – eine Burg nach der anderen verÂfiel, weil Gelder zur InstandÂhalÂtung fehlten oder diese verkauft wurÂden. Zuletzt verÂsuchten man noch mit EinÂheiraten, unter Anderem die wohlhabende FamÂiÂlie Ruck aus Blaubeuren, die Finanzen zu retÂten – was lediglich zur KonÂsoÂliÂdierung fuehrte. Die einÂstige Groesse und die einÂstige Macht sollÂten sie nie wieder erreichen.
Eine kleine AnekÂdote ist aus dieser Zeit ueber die HelfenÂsteiner erhalten:
Ein kleines Gedicht aus jener Zeit, welches im Blaubeurer raum kurÂsierte, beschreibt das SchickÂsal der HelfenÂsteiner, der FamÂiÂlie Ruck, Burg Blaustein und den Ort Gerhausen:
GerÂhausen, Ruck und BlauenÂstein, das Blatt hat sich gewenÂdet. Der BlauenÂstein faellt naechÂstens ein, GerÂhausen ist verpÂfaenÂdet und Dir Ruck, schenk ein, gluck, gluck, zum Trost noch einen Schluck. VerkÂlopfen kann so keiner als wie die Helfensteiner.
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